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Das radikal Böse

(Das radikal Böse)

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Deutschland, Österreich , Originalsprache: Deutsch
, FSK ab 12

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"Das radikal Böse" ist ein deutsch-österreichischer Dokumentarfilm, der versucht, psychologische Prozesse und individuelle Entscheidungsspielräume „ganz normaler junger Männer“ in den deutschen Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD zu ergründen, die ab 1941 während des zweiten Weltkriegs im Rahmen des Holocaust zwei Millionen jüdische Zivilisten in Osteuropa erschossen. · Autor und Regisseur ist der österreichische Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky ("Die Fälscher", 2007). · Der Film wurde im Oktober 2013 auf den 47. Hofer Filmtagen präsentiert; Kinostart in Deutschland war der 16., in Österreich der 17. Januar 2014.

Titel zu diesem Film:

» Das radikal Böse

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Handlung:

„Das radikal Böse“ wird mit der Einblendung eines Zitats von Primo Levi eingeleitet: „Es gibt die Ungeheuer, aber sie sind zu wenig, als dass sie wirklich gefährlich werden könnten. Wer gefährlich ist, das sind die normalen Menschen.“

Der Dokumentarfilm geht in einer Kollage aus Interviews mit Wissenschaftlern, nachgestellten Szenen aus dem Alltag der Täter, aktuellen Aufnahmen der Schauplätze und historischen Bildern, die von nachgesprochenen Zitaten aus Briefen, Tagebüchern und Prozessakten unterlegt sind, der Frage nach, warum aus vielen „normalen jungen Männern“ in deutschen Einsatzgruppen Täter wurden. Ruzowitzky konzentriert sich - wie schon Christopher Browning in Ordinary Men - auf die Täter des Reserve-Polizei-Bataillons 101, die zwischen 1941 und 1943 im Rahmen des Unternehmens Barbarossa in Osteuropa mindestens 38.000 jüdische Männer, Frauen und Kinder erschossen, mischt aber auch Zitate anderer Täter unter die Zitate aus dem Off, ohne diese zuzuordnen. Insgesamt wurde circa ein Drittel, also zwei der sechs Millionen während des Holocausts ermordeten Juden, auf diese Weise getötet.

Als Darsteller der Täter werden Komparsen eingesetzt. Der Film verzichtet auf die Nachstellung der Tötungshandlungen selbst und setzt originale Fotos und Filmaufnahmen nur „sparsam“ ein - „im Vertrauen auf das alte Filmprinzip, dass es immer am stärksten ist, wenn etwas im Kopf des Betrachters entsteht.“ Ruzowitzky zeigt allerdings die Dokumente, in denen der Massenmord bürokratisch und akribisch aufgezeichnet wurde, und lässt die Ereignisse auch von einigen noch lebenden Augenzeugen berichten. Eventuell noch lebende Täter wurden nicht interviewt, diese hätten über die lange zurückliegenden Ereignisse nach Meinung Ruzowitzkys „nicht so offen gesprochen wie in den Protokollen oder ihren damaligen Briefen und Tagebüchern“. Auch Überlebende hat er nicht befragt, denn „es gibt so gut wie keine“, weil den Einsatzgruppen kaum einer entkam.

„Das radikal Böse“ wird durch sechs Wissenschaftler und andere Experten analysiert, unter diesen der 1920 geborene Benjamin Ferencz, der 1947 der Ankläger beim Einsatzgruppenprozess war, der Historiker Christopher Browning, der katholische Priester Patrick Desbois, der Psychiater Robert Lifton und der Militärpsychologe Dave Grossman. Für den Film wurden einige psychologische Versuche wie das Milgram-Experiment, das Stanford-Prison-Experiment und das Konformitätsexperiment von Asch nachgestellt und Interviews mit den Forschern geführt. Sozialpsychologische Tests dokumentieren Gruppenzwang, hierarchische Ordnung und mentale Distanz durch Entmenschlichung der Opfer als gewaltfördernde Mechanismen, die auf der Basis der Ausrottungs-Propaganda gegen das Judentum vom NS-Regime genutzt wurden. Auch Heinrich Himmlers berüchtigte Posener Rede zur „Ausrottung des jüdischen Volkes“ wird aus dem Off zitiert. Die Morde wurden, durch Anerkennung belohnt, zur Routine.

Da das gesamte Umfeld der Einsatzgruppen darauf fixiert war, wurde es für Einzelne zunehmend schwerer, sich dem Töten zu entziehen - aber es war, wie Ruzowitzky in mehreren Interviews betont, möglich: „Die Existenz der wenigen, die nicht mitgemacht haben, zeigt, dass es kein Schicksal war, sondern eine individuelle, moralische Entscheidung“. Er wende sich mit seinem Film „gegen das religiöse Verständnis des Bösen, das wie eine ‚Urkraft‘ plötzlich über uns kommen kann. Das Böse ist etwas von Menschen Gemachtes. Das ist unser Problem, aber auch unsere Chance. Denn wenn es von Menschen ‚gemacht‘ ist, kann es auch von Menschen ‚bekämpft‘ werden und man kann Maßnahmen setzen, damit dieses Böse nicht stark und übermächtig wird. Dieser Film hat ja auch dezidiert den Anspruch, zu analysieren, was damals passiert ist. Man analysiert, um allenfalls etwas dagegen tun zu können, sollte es wieder passieren.“

News zu diesem Film:

  • So. 26.04.2015 15:35:
    Das ZDF zeigt den deutsch-österreichischen Dokumentarfilm "Das radikal Böse" aus dem Jahr 2013 über die Ermordung von Zivilisten im zweiten Weltkrieg am Freitag, 1. Mai 2015, um 23:15 Uhr als Free-TV-Premiere.

Fernsehausstrahlungen zu diesem Film:

· Fr.
23:15-00:50
ZDF  Free-TV-Premiere
· So.
22:15-23:50
· Fr.
22:40-00:15

Externe Links zu diesem Film:

Das radikal Böse in der dt. Wikipedia
Das radikal Böse in der Internet Movie Database

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