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Der Unhold

(The Ogre)

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Deutschland, , Frankreich, , Großbritannie , Originalsprache: Englisch
, FSK ab 12

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(Regie)

(Drehbuch)
(Drehbuch)

(Produktion)
(Produktion)

(Musik)

(Kamera)

(Schnitt)
(Schnitt)

: Abel Tiffauges
: Graf von Kaltenborn
: Reichs-Oberforstmeister
: Frau Netta
: Hermann Göring
: Napola-Kommandant Raufeisen
: Professor Blättchen
: Rachel
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Der Unhold (Originaltitel: The Ogre) ist ein deutsch-französisch-britisches Filmdrama aus dem Jahr 1996. Regie führte Volker Schlöndorff, der gemeinsam mit Jean-Claude Carrière das Drehbuch anhand des Romans Der Erlkönig von Michel Tournier schrieb.

Titel zu diesem Film:

» Der Unhold
» The Ogre

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Handlung:

Der schmächtige, zurückgebliebene, blasse Waisenjunge Abel Tiffauges wird in einer strengen französischen Klosterschule erzogen. Ad colaphum! (Zur Ohrfeige!) ist der Aufruf der Patres an jeden Knaben, der sich eines Vergehens gegen die Schulordnung schuldig macht. Die körperliche Züchtigung muss das Kind sich daraufhin in einem Bestrafungsraum abholen. Auf ein Klingelzeichen, das der Knabe selbst zu geben hat, erscheint der Abt, schwarzgewandet, und schlägt ihn ins Gesicht.

Nestor, der übergewichtige Sohn des Hausmeisters, ist in dieser empathiefreien Umgebung Abels Beschützer und seine Bezugsperson. Nestor gibt sich nächtlichen Fressgelagen hin, bei denen Abel ihm aus einem kanadischen Trapperabenteuerbuch vorliest.

Kinder wünschen sich häufig Rache für den Bestrafer, Abel wünscht sich, dass die ganze Schule abbrennen möge. Tatsächlich entsteht Minuten später ein Brand, dem die Kapelle zum Opfer fällt. Abel ist sich sicher, dass sein Wunsch durch Magie in Erfüllung gegangen ist. Der Quell der Peinigungen, die Schule ist verbrannt. Leider stirbt in den Flammen auch Nestor, sein Freund und Beschützer.

Nestor und die Trapperabenteuer des Buches bleiben für Abel auch als Erwachsener das Zentrum seiner Gedankenwelt.

Jahre später.

Abel ist jetzt ein Mann, groß und kräftig von Statur. Er lebt allein und verdient seinen Lebensunterhalt mit einer kleinen Autowerkstatt. Schnell begreift man, dass Abels seelische Entwicklung auf der Stufe eines Zwölfjährigen stehen geblieben ist. Die Frau, die einmal im Monat vorbeikommt, die Buchführung macht und mit Abel schläft, nennt er das weibliche Element in seinem Leben. Seelisch hat er keinen Zugang zu Frauen. Seine mechanische Art beim Geschlechtsakt lässt die Frau ausrufen: "Du Unhold! Du bist ein Unhold!".

Durch seinen emotionalen Entwicklungsstillstand fühlt sich Abel zu Kindern als den Seelenverwandten hingezogen. Er glaubt, sie gegen die Welt der Erwachsenen beschützen zu müssen. Hobbymäßig fotografiert er Kinder. Ein kleines Mädchen möchte seine wertvolle Kamera ausprobieren. Abel erlaubt das nicht. Kurz darauf wird das Kind auf der Straße belästigt. Man verdächtigt den alleinlebenden Abel. Bei einer Gegenüberstellung im Polizeirevier rächt sich das Kind an Abels Weigerung, ihr die Kamera zu geben, indem sie ihn als den Belästiger beschuldigt.

Einer der Polizisten hält Abel einen kleinen zerbrochenen Spiegel vor: "Da! Du siehst aus wie ein Vergewaltiger, wie ein Unhold." Der Gefängnisstrafe entgeht Abel durch die Zusage, sich im Krieg (Zweiter Weltkrieg) an der Front zu bewähren.

Szenenwechsel. Abel als französischer Soldat.

Sein Verbleiben bei der französischen Armee ist sehr kurz. Abel wartet den Offizieren auf freiem Feld bei Täubchen und Rotwein auf, da blicken alle plötzlich in die Mündungen deutscher Gewehre. Abel ist Kriegsgefangener.

Er wird in einem Viehwaggon nach Ostpreußen gebracht. Dort macht er sich sofort wieder nützlich.

Der Reichs-Oberforstmeister sucht unter den Kriegsgefangenen einen Automechaniker: Abel. Abel darf mit dem Oberforstmeister den Gefangenentreck verlassen und wird in die Staatsforsten gefahren. Tief im Wald wurde für Feldmarschall Hermann Göring ein Märchenschloss aus dem Boden gestampft, hybrid, morbid, verschwenderisch und unwirklich mit Marmortreppen, bunten Kirchenglasfenstern, hohen Sälen: der Jägerhof.

Göring, infantil und allmächtig, residiert und jagt dort. Die Freude ist kurz. Die Ostfront rückt näher. Ein Telegramm des Führers befiehlt Göring zurück nach Berlin. Der Oberforstmeister muss an die Ostfront. Abel äußert seinem Mentor gegenüber die Bitte, als Kriegsgefangener auf der nahe gelegenen Napola-Burg Kaltenborn arbeiten zu dürfen. Die Bitte wird ihm gewährt. Einen mächtigen Friesenrappen erhält er als Abschiedsgeschenk, da dieser nach Abreise Görings nicht mehr zum Verschieben der Jagdstrecke benötigt wird.

Auf Burg Kaltenborn begegnet Abel den Vertretern der neuen Macht. Graf Kaltenborn, der rechtmäßige Erbe der traditionsreichen Kreuzritter-Burg, wurde in einen einzelnen Raum zurückgedrängt, die Burg ist okkupiert von einer Napola-Schule, einer NS-Kaderschmiede mit zweihundert Knaben, die von SS-Obersturmbannführer Raufeisen geführt wird.

Abel, in seiner Gedankenwelt von Märchen und Trappern gefangen, sieht fasziniert den äußeren Glanz der Burg, der sportlichen Übungen, der Wettkampfspiele, und NS-Initiationsrituale. Er betreut die Knaben wie ein Pedell. Raufeisen erkennt schnell, dass Abels Naivität das Vertrauen von Kindern evozieren kann und schickt ihn in die Umgebung, um dort weitere Kinder für die Kaderschmiede zu rekrutieren. Professor Blaettchen begleitet die Rekrutierung vom Standpunkt eines Arierzüchters. Die Bevölkerung hat Angst vor einem Mann im schwarzen Cape auf dem Rappen, der ihnen ihre Kinder entführt. Ein Unhold geht um, der unsere Kinder stiehlt! liest die Hausmutter Frau Netta auf einem Flugzettel.

Als die Kinder mit Panzerattrappen für den Nahkampf ausgebildet werden, erleidet ein Knabe schwere Verbrennungen vom Rückstoßfeuer einer Panzerfaust. Im Krankensaal murmelt der Knabe in Agonie: "..jetzt fasst er mich an!" (die Todeszeile aus Goethes Ballade Der Erlkönig). Bald darauf stirbt das Kind.

Die Russische Front rückt schnell näher. Alle älteren Knaben und Raufeisen müssen an die Front. Ein halbes Jahr später, Raufeisen ist zurückgekehrt, steht die Rote Armee vor den Toren der Burg Kaltenborn.

Graf Kaltenborn wird im Zusammenhang mit dem Attentat des 20. Juli 1944 hingerichtet. Raufeisen, inzwischen fanatisiert, verwirrt, verroht, will die Burg von den Kindern gegen die heranrückenden Russen verteidigen lassen. Abel begreift, dass das der Tod seiner unschuldigen Schützlinge wäre. Aber die Saat ist aufgegangen. Die Kinder wollen als mutige Soldaten für ihr Vaterland in die Schlacht ziehen.

Abels letzter Versuch, ein Massaker zu verhindern, das Aufpflanzen der Weißen Fahne auf der höchsten Zinne von Burg Kaltenborn, wird von Raufeisen verhindert. Er schießt auf Abel. Den Schuss missverstehen die Kinder als Signal zum Angriff. Die Russen gehen mit Panzern zum Gegenangriff über. Die Kinder liegen, wie gelernt, in Schützengräben. Die Panzer überfahren die Gräben und wenden darauf, um die Kinder zu töten. Die Burg geht in Flammen auf.

Abel rettet einen kleinen jüdischen Jungen aus einem KZ-Todesmarsch, der an der Burg vorbeiführte, und versteckt ihn. Alle Napola-Jungen werden in den Kampfhandlungen getötet.

Abel ist von seiner Augenverletzung fast geblendet. Der Knabe lotst ihn hinaus aus der Burg. Die Russen lassen Abel mit dem Knaben auf den Schultern passieren, weil das Kind russische Worte ruft.

Draußen fliehen sie durch den Wald, dahinter dehnen sich Sümpfe bis zum Horizont. Als Abel bis zum Hals im Eiswasser durch den Sumpf watet und die Last des Knaben auf seinen Schultern fühlt, fällt ihm eine Geschichte aus seiner Internatszeit ein, die ein Priester erzählt hatte.

Der Priester hatte gesagt: "Denkt immer daran: ihr alle steht unter dem Zeichen des heiligen Christophorus. Ihr alle seid Träger des Kindes, denkt immer daran! Solange ihr ein Kind tragt, könnt ihr euch unter dem Mantel der Unschuld verstecken und dann könnt ihr durch Flüsse und Unwetter gehen und sogar durch die Flammen der Sünde. Und dann ....." Der Sumpf wird flacher, Abel findet festen Boden, watet weiter.

Mit den Worten des Priesters, Mahnung und Trost zugleich, endet der Film.

Externe Links zu diesem Film:

Der Unhold in der dt. Wikipedia
Der Unhold in der Internet Movie Database

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