» Reality   » Winnie the Pooh: Blood...   » Challengers - Rivalen   » Sterben   » The American Society o...   » Eureka   » The Beekeeper   » The Fall Guy
 
Amazon.deMenü
 
 

La Pointe Courte

(La Pointe-Courte)

Noch keine Bewertung vorhanden. Geben Sie die erste ab!Noch kein Kommentar vorhanden. Schreiben Sie den ersten!
Frankreich , Originalsprache: Französisch
, FSK ab 16

Kategorisieren Bewerten Kommentieren TV-Info

Amazon.de




"La Pointe Courte" (Originaltitel "La Pointe-Courte") ist ein in Schwarzweiß gedrehtes französisches Filmdrama der Regisseurin Agnès Varda aus dem Jahr 1955. Der sowohl mit semi-dokumentarischen als auch stark stilisierenden Elementen arbeitende Spielfilm wurde richtungsweisend für die Filmbewegung der Nouvelle Vague.

Titel zu diesem Film:

» La Pointe Courte
» La Pointe-Courte

Filmtrailer?

Filmtrailer einschalten (Datenschutzhinweis)


Handlung:

In vier Sequenzen wird die Geschichte einer Krise der Beziehung eines jungen Ehepaars erzählt: Er hat sich einen lange gehegten Wunsch erfüllt, indem er einen Urlaub in La Pointe Courte, dem Ort seiner Herkunft, verbringt. Sie, die Pariserin, folgt ihm nach und begegnet dort einer für sie zunächst völlig fremden Lebenswelt. Während die beiden ziellos in und um La Pointe Courte umherstreifen, wird die Gegensätzlichkeit der Charaktere - er bescheiden in seinen Ansprüchen und zufrieden mit der Beziehung, sie hingegen von unerfüllten Sehnsüchten getrieben, Entfremdung von ihrem Ehemann empfindend und im Begriffe, ihn zu verlassen - in Dialogen offenkundig. Erst allmählich, beginnend mit einer zentralen, im leeren Rumpf eines Schiffswracks angesiedelten Szene, stellt sich bei der Ehefrau mit der wachsenden Kenntnis des Milieus ein vertieftes Verständnis für das Wesen ihres Mannes ein, und es kommt zu einer erneuten Annäherung und schließlich zur Versöhnung des Paares.

Für die Szenen dieses Handlungsstrangs verwendete Varda eine überhöhende Bildsprache und stilisierte Dialoge: "Je voulais que le couple soit une chose parfaitement abstraite, [...] je voulais qu'il soit un homme et une femme qui n'avaient pas de nom, pas de métier, [...] qu'il n'y ait pas un dialogue réaliste. J'ai donc fait une dialogue théâtral." ("Ich wollte, daß das Paar etwas vollkommen Abstraktes war, [...] daß es ein Mann und eine Frau war, die keinen Namen, keinen Beruf hatten, [...] daß es keinen realistischen Dialog gab. Also schrieb ich einen theatralischen Dialog.")

Eingerahmt und unterbrochen wird diese Handlung von fünf Sequenzen, die das Leben der Einwohner von La Pointe Courte thematisieren. Deren ohnehin karge Lebensgrundlage, die Muschelfischerei, ist in Frage gestellt, da ihnen die Nutzung der Muschelbänke wegen der Verschmutzung durch Abwässer untersagt wurde, und die Missachtung des Verbots sie in Konflikt mit den Behörden bringt. Der Alltag dieses Milieus wird in mannigfaltigen Aspekten, die tragische und freudige Momente (das Sterben eines Kindes, das erfolgreiche Liebeswerben eines jungen Mannes), Arbeit und Feste gleichermaßen umfassen, im Film nachempfunden.

In starkem Gegensatz zur dramatischen Stilisierung des zuvor erwähnten fiktiven Handlungsstranges weist dieser auf tatsächlichen Ereignissen beruhende Strang ein höheres Maß an Realitätsnähe auf und lässt die Grenzen zwischen inszenierter Handlung und ethnografischer Dokumentation verfließen. Die Kais und Gassen von La Pointe Courte mit ihren ärmlichen Häusern, die Wasserwege und Ufer, die Bootswerkstätten und Bootsfriedhöfe - für die Dialoge des Paares symbolträchtige Kulisse - werden hier als integrale Bestandteile einer Lebenswelt begreifbar.

Die beiden Stränge des Films weisen zunächst kaum direkte Berührungspunkte auf, die jeweiligen Perspektiven scheinen unvereinbar, und der Kontrast, den das harte Dasein der Fischerfamilien zu der Geschichte des Paares bildet, betont umso mehr die Selbstbefangenheit der beiden, durch die sie in ihrer Touristen-Rolle im Grunde von den Einheimischen isoliert bleiben. Doch in dem Moment, in dem sich bei der jungen Ehefrau ein Gefühl der Vertrautheit einzustellen beginnt, verknüpft schließlich eine Sequenz, in der das Paar dem traditionellen Fischerstechen (Joute Nautique "Fête de la Saint Louis") im Canal Royal von Sète beiwohnt, die beiden Stränge: "Das Paar webt sein eigenes Schicksal in diese menschliche Tapisserie" (André Bazin).

Zu dieser zwei inhaltlich und stilistisch kontrastierende Stränge in alternierender Folge verschränkenden Struktur wurde Varda durch William Faulkners Doppelroman "The Wild Palms" ("Wilde Palmen und Der Strom") angeregt. Als Mittel zur Vermeidung von Identifikation und Schaffung einer kritischen Distanz verglich Varda diese Form aber auch mit dem Epischen Theater Bertolt Brechts, welches sie im Zuge ihrer Tätigkeit als Fotografin am Pariser Théâtre National Populaire unter Jean Vilar kennengelernt hatte.

Externe Links zu diesem Film:

La Pointe Courte in der dt. Wikipedia
La Pointe Courte in der Internet Movie Database

Möchten Sie benachrichtigt werden, wenn dieser Film im Fernsehen läuft?
Dann geben Sie Ihre E-Mail-Adresse im untenstehenden Feld ein und klicken auf Benachrichtigung anfordern.

  › Zur Anmeldung

Möchten Sie regelmäßig Informationen über Filme erhalten?
Dann abonnieren Sie für sich unsere Newsletter!

Schon registriert? Dann jetzt anmelden und Newsletter auswählen.

Noch nicht registriert? Dann jetzt nachholen.


Sie haben diesen Film gesehen?
Dann teilen Sie doch Ihre Meinung über "La Pointe Courte" mit Hilfe der folgenden Optionen: Bewerten, Kategorisieren, Kommentieren.

Bewerten Sie diesen Film:

  › Zur Anmeldung

Kategorisieren Sie diesen Film:
(Werte zwischen 0% (gar nicht) und 100% (voll vorhanden))
Ernst/Seriosität
Anspruch/Niveau
Spannung/Thrill
Action/Tempo
Gewalt/Brutalität
Grusel/Horror
Humor/Witz
Erotik/Sex
Romantik/Liebe
Emotionalität/Gefühl
  › Zur Anmeldung

Kommentieren Sie diesen Film:
(Achtung, nur vollständig ausgefüllte Kommentare/Meinungen werden berücksichtigt!)
Name
Alter
Geschlecht männlich weiblich
Ort
Land
Wertung
Kommentar/Meinung
E-Mail-Adresse
(für eventuelle Rückfragen, E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht)
    › Zur Anmeldung


Informationen zu diesem Film basieren ggf. auf Angaben aus der freien Enzyklopädie Wikipedia, die dort unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation stehen. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Fehler und Irrtümer vorbehalten. Alle Angaben ohne Gewähr.


Kontakt | Impressum | Datenschutz | © 2011-2024 NFL / Opetus Software GmbH